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Doepfer Musikelektronik GmbH, Gräfelfing (Deutschland)


Doepfer: Messestand Frankfur 2003Doepfer: Einige Eindrücke von unserem Messestand auf der Musikmesse Frankfurt 2003Doepfer: Einige Eindrücke von unserem Messestand auf der Namm-Show 2003
Was passiert, wenn Zivildienst, ein Kliniklabor und ein Physikdiplom zusammentreffen? Nichts. Und was, wenn man zu dieser Mischung einen jungen Dieter Döpfer gibt? Es entsteht ein Modul-Synthesizer. Und eine imposante Unternehmerkarriere.

Dieter Döpfers erster Kontakt mit der Musikwelt versprach auch sein letzter zu werden: Der Vater machte Akkordeonstunden zur Pflicht und Sohnemann lernte den Tastenbalg spielen und hassen. Als Döpfer 1972 sein Physikstudium in München begann, hatte er lange schon das Akkordeon zur Seite gelegt und zur Gitarre gegriffen. Langweilig sollte es nicht mehr werden und so bastelte der Student Phaser und Wahwahs für Gitarre.

Eher zufällig stieß er dabei in ein Gebiet vor, das ihn fortan nicht mehr loslassen würde: Über die Tünker-Bücher (Drei mittlerweile vergriffene Buchtitel über elektronische Musik und Synthesizer, Anm. d. Red.) kam ich auf Synthesizer. Das waren damals ja noch weitgehend unbekannte Geräte. Man kannte zwar Moog und später auch Roland und ARP, aber von der Technik war noch wenig bekannt. Der wirkliche Durchbruch - zumindest in Kreisen wie den meinen - kam mit dem Formant.

Der Formant, ein Selbstbausatz der Zeitschrift Elektor aus dem Jahr 1977, war ein analoger Modul-Synthesizer. Für viele war das Gerät damals der erste Kontakt zur Welt der synthetischen Klangerzeugung. Für Döpfer war der Formant das Sprungbrett zum Erfolg. Für den klobigen Soundsaurier konstruierte der Wahlmünchner ein spannungsgesteuertes Phasermodul und bot es in einer zweizeiligen Kleinanzeige an. Ich habe den Formant aber bald aufgegeben und bin dazu übergegangen, mir sämtliche Module selber zu bauen. Aber als Einstieg in die Grundlagen der Synthesizertechnik war der Formant genial. Wenn man einmal die VCO- oder Hüllkurven-Schaltung aufgebaut und abgeglichen hat, weiß man einfach, wie das alles funktioniert.

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